Kommen Sie beim Sprechen mit Ihrem Atem aus?

Ein Beitrag von Stimm- & Sprechexpertin Gunda Hofmann

 

„Tief Luft holen, dann geht’s besser!“ Das ist einer der größten Irrtümer, besonders beim Sprechen.

 

Ich bekomme nicht genügend Luft beim Sprechen.

Diesen Satz höre ich oft. Holen Sie, wenn Sie zu sprechen beginnen auch oft mehr Luft als nötig? Sie möchten Ihr Gespräch und Ihre Rede besonders gut beginnen und atmen vor dem Sprechen tief ein? Was passiert dann? Sie wissen nicht wohin mit dem Atem, Ihre Stimme verschwindet und es fällt Ihnen schwer bei der Sache zu bleiben. Kennen Sie das?

 

Atmen Sie aus, bevor Sie zu sprechen beginnnen!

Es ist gar nicht nötig vor einer Rede oder einem Gespräch eine extra Portion Luft zu holen. Das behindert Sie sogar beim Sprechen. Sie kommen dann weniger mit Ihrem Atem aus, das haben Sie nicht erwartet. Die Stimme wird dünner, Sie verschlucken Wörter und ringen nach Luft.

Nervosität macht sich breit und am liebsten würden Sie den Raum, das Gespräch verlassen.

Diesen Reflex, vor dem Sprechen noch einmal tief einzuatmen kennen viele Menschen. Ich nenne ihn Startreflex.

 

So geht’s einfacher!

Versuchen Sie vor dem Sprechen auszuatmen, nehmen Sie einen kleinen unbemerkten Seufzer und beginnen Sie dann mit Ihrem Vortrag. Sehen Sie, der Atem kommt von ganz alleine. Es ist nicht notwendig sich um den Atem zu bemühen.

 

Lassen Sie genügend Pausen zwischen den Satzteilen, damit der Atem reflektorisch einfließen kann, d.h. von alleine. Wenn Sie mit Ihren Gedanken bei Ihren Worten bleiben, dann funktioniert der reflektorische Atem besser.

 

Sie sprechen schneller, wenn Sie vorauseilen. Viele Menschen wollen Ihre Message so rasch wie möglich loswerden, wünschen, dass der Vortrag und das Gespräch schon hinter ihnen liegt.

Wörter verschwinden dann oder werden nur zum Teil ausgesprochen. Schade, es fällt den Zuhörern schwer, bei der Sache zu bleiben, wenn SIE nicht voll und ganz dabei sind.

 

Bleiben Sie bei Ihren Gedanken, bei den Wörtern und nützen Sie die Pausen, um nachzudenken. Sie glauben es entsteht hier eine Kunstpause und Sie verlieren möglicherweise so Ihr Publikum? Im Gegenteil, Sie geben dem Atem die Chance sich zu erneuern. Wenn Sie die Spannung halten, das heißt, wenn Sie wirklich nach Gedanken und Erklärungen, nach Ausdrücken und Wörtern suchen, dann bemerken die Zuhörer genau das und lauschen gespannt. Sie bleiben neugierig auf das Kommende. Und für Sie wird das Sprechen zum Vergnügen.

 

Lassen Sie Ihre Wörter auf der Zunge zergehen!

 

Viel Freude!

Gunda Hofmann

 

 

 

 

 

 

 

 

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